Aufstellungen in der Gruppe sind eine tiefe und bereichernde Erfahrung für alle Teilnehmer. An einem Tag oder einem Wochenende kommen Personen zusammen, um eigene Anliegen zu klären oder auch um als Stellvertreter füreinander da zu sein. Um als Stellvertreter teilzunehmen, sind keine Vorkenntnisse notwendig. Es ist möglich, sich vorher in die Thematik einzulesen oder es sich erzählen zu lassen, was in einer Aufstellung passiert. Doch einen wirklichen Eindruck bekommt man erst durch das eigene Erleben und das Sich – Einlassen auf das, was sich in der Aufstellung zeigt.
Der Ablauf ist ganz einfach. Zu Beginn des Seminars sitzen alle Teilnehmer im Kreis.
Der Stuhl neben mir ist frei für die Person, die als nächstes aufstellen möchte. Ich frage nach dem Anliegen und besonderen Ereignissen in der Familie. Aus dem Kreis der Teilnehmer sucht sich die Person dann diejenigen Personen aus, um die es bei ihrem Anliegen geht. Also zum Beispiel einen Stellvertreter für die Mutter, den Vater und die Geschwister und sie selbst. Dann stellt sie die Stellvertreter nach ihrem Gefühl auf. Das geschieht gesammelt und still, sie geht ganz nach ihrem Gefühl.
Die Stellvertreter nehmen wahr, was sie fühlen und man sieht, wenn sie in Beziehung zueinander gestellt werden, dass sie sich verhalten wie die wirklichen Familienmit-glieder und wie diese fühlen. Das sind oft tief berührende Momente, denn die schmerzhaften Zusammenhänge innerhalb der Familie werden sichtbar und sind anzuerkennen. Wenn das gelingt, sind weitere gute Schritte und Lösungsimpulse möglich.
Einführende Literatur:
Thomas Schäfer „Was die Seele krank macht und was sie heilt“
Bert Ulsamer „Ohne Wurzel keine Flügel“